Über Arbeitsweise, Themen und Leserschaft der Bild-Zeitung erfuhren die Schüler der beiden vierstündigen Gemeinschaftskundekurse von Dr. Michael Walter am 9. November aus erster Hand. Sie trafen auf Bild-Chefredakteur Julian Reichelt. Einen Bericht darüber hat K2-Schülerin Leonie geschrieben.
Auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung trafen sich Schülerinnen und Schüler der beiden vierstündigen Gemeinschaftskundekurse von Dr. Walter mit Julian Reichelt, dem Chefredakteur der Bild-Zeitungen, im benachbarten Rotteck-Gymnasium. Anschließend erhielten sie Gelegenheit, an einer zweiten Veranstaltung mit dem Journalisten zum Thema „Bild, BAMS, Glotze meets Youtube, Snapchat, Instagram“ in der Universität teilzunehmen.
Reichelt berichtete den Schülerinnen und Schülern über seinen spannenden Weg in den Journalismus. Mehr als zehn Jahre lang war er als Kriegsreporter im Ausland, unter anderem im Sudan und in Syrien. Diese Erfahrung prägte ihn, was auch an der klaren Haltung der Bild in der Flüchtlingskrise erkennbar wurde. Für viele überraschend befürwortete das Blatt 2015 die Politik der Bundeskanzlerin.
Damit war man auch schon beim Hauptthema, nämlich der Arbeitsweise, den Themen und den Kunden der Boulevard-Zeitung. Die Schülerinnen und Schüler konnten Julian Reichelt über eine Stunde lang Fragen stellen, die dieser ausführlich beantwortete. Thematisiert wurden unter anderem seine Meinung zum Syrienkonflikt, zum russischen Regime sowie zur aktuellen politische Lage in Deutschland. Besonders eindrücklich waren seine persönlichen Erfahrungen, die er bei seiner Reportertätigkeit im Nahen Osten erlebte. Außerdem wurde viel über Objektivität, Schnelllebigkeit und Qualität in der heutigen Pressewelt gesprochen. Reichelt merkte an, dass durch die sozialen Medien die Art Nachrichten wahrzunehmen strukturell verändert worden sei und weiter verändert werden wird.
Noch aber ist Bild die meist verkaufte Zeitung Europas. Mit über 1000 Live-Reportern sorgt sie für ständig aktuelle Nachrichten. Täglich dient sie mit vielfältigen Angeboten, von der Snapchat-Seite bis zur Printausgabe, vielen Menschen in Deutschland als Informationsquelle. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete sie als „Seismograph“ für Stimmungen in der Bevölkerung.
Sehr spannend war es also für die Schülerinnen und Schüler, ein Gesicht zu dem bekannten Tagesblatt kennenzulernen und kritisch über dessen Image und Rolle zu diskutieren. Sicherlich wurden einige Vorurteile aus dem Weg geräumt. Die Frage, ob sie nun zu Bild-Lesern würden, wurde jedoch von den meisten verneint. Boulevardpresse ist wohl doch nicht jedermanns Sache.
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