Im Kunstunterricht haben die K1-Schülerinnen und -Schüler Teeschalen nach japanischer Tradition gefertigt. Diese kamen gleich in einer Teezeremonie zum Einsatz. Einen Bericht hat Abiturientin Tabea geschrieben.
"Nachdem die Teeschalen gebrannt und glasiert waren haben wir in unserer letzten Stunde zusammen Tee getrunken. Dazu war es unserem Kurslehrer – Herr Frattini – sehr wichtig, so gut es ging eine traditionelle Atmosphäre herzustellen. Eine einzelne Blumenvase wurde dafür an einem bestimmten Ort in dem kleinen Raumteil platziert, die Blumen hierfür hatte Herr Frattini eigenhändig an diesem Morgen im Schulgarten gepflückt.
Außerdem wurden uns wesentliche Elemente der Teezeremonie beigebracht, wie etwa der korrekte Sitz (Kniesitz) die richtige Weise Matcha anzurühren (mit einem Bambusbesen ("Chasen") und ganz viel Fürsorglichkeit das heiße Getränk schnell schaumig rühren und dann langsam das Bambusutensil herausnehmen, so dass in der Mitte ein kleiner Schaumberg entsteht) und zudem eine Demonstration der Weise des sanft aussehenden Aufstehens und der ruhigen Fortbewegung.
Die innere Ruhe, welche die Teezeremonie in Japan prägt, griff auch auf uns über, obwohl der Grüntee koffeinhaltig ist, und die gepressten Zuckerstücke – welche eine interessante Gegenkomponente zu der Bitterkeit des Tees liefern – nicht unbedingt ein Gefühl des Abschaltens bedingen.
Doch sobald Herr Frattini der ersten Person im Kreis seine (Raku) Chawan, die Teeschale, überreichte, und zugleich das Prinzip des richtigen Annehmens und Haltens erklärte, spürten wir alle, wie besonders und spirituell solch eine Teezeremonie auf den Geist wirken kann.
Begleitend zu dem Ritual des Teetrinkens und des abwechselnden Anrührens des Tees der einzelnen Schülerinnen gab uns Herr Frattini einige Weisheiten und persönliche Anliegen mit auf den Weg, die für uns einen sehr schönen Abschluss des letzten Kursjahres bildeten.
Nicht nur unsere selbstgetöpferten Teeschalen nehmen wir mit nach Hause, sondern auch die Erfahrungen, die wir im Kunstunterricht bekommen haben und die Eröffnung eines, für uns unbekannten, kulturellen Horizonts."