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Im Rahmen der „Politikstunde“ berichteten Sienna Mayer und Savita Schindler von ihren ersten Erfahrungen im Gemeinderat. Unsere beiden Schülerinnen wurden im Juni in den Gemeinderat gewählt und sind dort die jeweils jüngsten Mitglieder.

Das Bild des durchschnittlichen Gemeinderatsmitglieds in Baden-Württemberg ist nach wie vor geprägt von erfahrenen, meist männlichen Mitgliedern über 50. Doch Sienna Mayer und Savita Schindler, zeigen, dass auch junge Frauen die Kommunalpolitik aktiv gestalten können. Mit ihrer Wahl sind sie die jüngsten Gemeinderätinnen ihrer Gemeinden – und die beiden waren gern bereit, ihre Erfahrungen und Herausforderungen mit den Schüler*innen in der Politikstunde zu teilen. Sienna ist Mitglied der SPD-Fraktion in March, Savita sitzt für die Freie Wählergemeinschaft im Gemeinderat in Wittnau.

Einstieg in die Politik und erste Überraschungen

Für beide Frauen kam der Einstieg in die Politik recht überraschend. Savita wurde von ihrer Fraktion angesprochen und "rutschte" in die Kandidatur, während Sienna von einem hinteren Listenplatz aus startete und mit ihrer Wahl nicht gerechnet hatte. Bei ihrer ersten Gemeinderatssitzung staunten beide, wie schnell sie aktiv mitentscheiden konnten. „Man ist sofort mitten in den Entscheidungen drin,“ erzählte Savita beeindruckt „es ist schön, die Auswirkungen des eigenen Engagements vor der Haustür zu sehen.“

Einblick in die kommunalpolitische Arbeit

Sienna und Savita gaben den Schüler*innen einen lebendigen Eindruck von ihrer Arbeit im Gemeinderat. Themen wie Baurecht, Neubauprojekte und der Hochwasserschutz erfordern intensive Beratungen in den Ausschüssen und eine gute Zusammenarbeit innerhalb der Fraktionen. Während Sienna besonders die Netzwerkarbeit im Wahlkampf betonte und durch den Bekanntheitsgrad ihrer politisch engagierten Familie unterstützt wurde, hebt Savita die Herausforderungen junger Kandidatinnen im ländlichen Raum hervor.

Herausforderungen und Vorurteile

Dass junge Frauen sich für die Kommunalpolitik begeistern, ist keine Selbstverständlichkeit – und das merken die beiden in ihrem Alltag im Gemeinderat. Beide erleben häufig, dass sie als jüngste Mitglieder von älteren Gemeinderatskollegen nicht auf Augenhöhe gesehen werden. Savita machte deutlich, dass ihr im Gemeinderat mitunter die Legitimation abgesprochen wird, Sienna sprach offen darüber, dass sie oft mit sexistischen Stereotypen konfrontiert wird. „Das Denken der anderen Ratsmitglieder, vor allem der Männer, ist stark von traditionellen Rollenbildern geprägt,“ erläuterte sie.

Engagement für junge Menschen in der Gemeinde

Neben der intensiven inhaltlichen Arbeit im Gemeinderat setzen sich beide für die Interessen junger Menschen ein. Savita versucht derzeit, einen Jugendgemeinderat in ihrer Gemeinde zu etablieren – eine Aufgabe, die sich angesichts der ablehnenden Haltung einiger Ratsmitglieder schwierig gestaltet. Auch Sienna sieht hier viel Potenzial: „Jugendliche haben kaum Räume, um sich zu treffen. Ein Jugendgemeinderat könnte das ändern, doch eine Mehrheit ist dafür aktuell im Gemeinderat nicht in Sicht.“
Eine weitere Herausforderung für die jungen Gemeinderätinnen sind die langen Sitzungen, die oft bis spät in den Abend dauern. Da beide noch zur Schule gehen, müssen besonders lange Sitzungen manchmal vertagt werden. Auch knappe kommunale Finanzen schränken die Möglichkeit ein, neue Ideen umzusetzen. Trotzdem sehen beide Frauen in ihrem Engagement eine Chance, auf kommunaler Ebene etwas zu bewirken. „Schon kleine Aktionen können viel bewegen, und auf kommunaler Ebene sieht man die Auswirkungen seines Handelns unmittelbar“, so Sienna motiviert.

Dieser Auftakt zur „Politikstunde“ bot den Schüler*innen einen spannenden Einblick in die Arbeit und Herausforderungen junger Menschen in der Kommunalpolitik und zeigte, dass jede Stimme zählt – unabhängig von Alter und Geschlecht.

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