Einen Teilnehmerrekord gab es im Stufensaal bei der "Politikstunde" Prof. Dr. Michael Wehner von der Landeszentrale für politische Bildung (LpB).
Prof. Wehner gestaltete die Veranstaltung, bei der auch viele Lehrer*innen anwesend waren, bewusst interaktiv und zeigte zunächst Bilder, die zur Diskussion anregten, zum Beispiel Logos von Fußball-Bundesligisten. Was diese mit der Wahl zu tun haben, wurde dann deutlich. So gibt es bei Parteien ähnlich wie bei Sportvereinen loyale Fans, die sich von kurzfristigen Trends nicht beeinflussen lassen. Für andere Fans bzw. Wähler*innen ist aber gerade das Spitzenpersonal entscheidend.
Eine wichtige Entscheidungshilfe ist der Wahl-O-Mat, den bei der letzten Bundestagswahl rund 18 Millionen Menschen genutzt haben. Wehner sprach zudem über die unterschiedlichen Strategien in der Wahlwerbung und verglich diese mit Produktwerbung. Dabei stellte er die Frage, wie glaubwürdig zuvor gemachte Koalitionsaussagen sind. Ein Beispiel: Die Aussagen von Markus Söder, der Koalitionen mit den Grünen vehement ablehnt.
Ein weiteres zentrales Thema war die Unsicherheit von Wahlprognosen und die Tatsache, dass viele Wähler*innen ihre Entscheidung erst in den letzten Tagen oder sogar Stunden vor der Wahl treffen und verglich die Wahlentscheidung mit der Beantwortung der Frage „Was ziehe ich heute an?“ vor dem geöffneten Kleiderschrank. Wehner betonte das Risiko, dass bis zu 20 % der Wählerschaft nicht im Bundestag repräsentiert sein könnten, falls Parteien wie das BSW, die Linke oder die FDP die 5%-Hürde verfehlen und Kleinparteien viele Stimmen erhalten.
Besonders eindrücklich war die Analyse der Wahlbeteiligung nach Altersgruppen. Hier zeigte sich, dass jüngere Wähler*innen deutlich seltener zur Wahl gehen als ältere Generationen. Dies unterstreicht die Bedeutung der politischen Bildung, damit möglichst viele junge Menschen ihr Wahlrecht wahrnehmen.
Zum Abschluss appellierte Prof. Wehner an alle Anwesenden: Wahlen sind ein zentraler Bestandteil unserer Demokratie und jede Stimme zählt!
„Mit dieser interessanten und erkenntnisreichen Politikstunde ist es gelungen, die politische Diskussion an unserer Schule weiter zu vertiefen und das Interesse an demokratischen Prozessen zu stärken. Der große Zuspruch für die Veranstaltung zeigt, dass wir mit der „Politikstunde“ aber auch dem demnächst stattfinden „Demokratietag“ einen wichtigen Beitrag zur Demokratiebildung leisten.“, so Schulleiter Alexander Hochsprung.