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Schülergruppe in Quetigny

Nach der langen Coronapause fand vom 12.-18. Oktober zum zweiten Mal nach 2019 unser Austausch mit dem Collège Jean Rostand statt.

Die öffentliche Schule mit rund 750 Schüler*innen liegt in Quetigny, einem eigenständigen Vorort von Dijon. Bereits im Juni war die französische Delegation zu Gast in Freiburg. Jetzt reisten 25 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 8a, b, c und r gemeinsam mit den Lehrerinnen Ursula Hiß und Doris Scheidecker nach Frankreich.

Gegen Mittag wurde die Reisegruppe bei schönstem Spätsommerwetter in Quetigny sehr herzlich und mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Schulkantine empfangen. Danach gab es deutsch-französische Sprachspiele mit viel Bewegung auf dem riesigen Schulhof bevor es für die Jugendlichen zu ihren Gastfamilien ging.

Am Freitag machten sich alle gemeinsam auf zu einem Ausflug nach Dijon. Am Vormittag stand der Besuch der renommierten und traditionsreichen Honigkuchen-Fabrik „Mulot et Petitjean“ aus dem Programm, mit Führung und Verkostung. Am Nachmittag hatten unsere Schüler*innen die Gelegenheit, sich französischen Schulunterricht mal ganz aus der Nähe anzusehen.

Das Wochenende gestalteten die Gastfamilien, oft mit Ausflügen in der Gegend um Dijon.

Die neue Woche begann dann mit großer Verunsicherung. In Arras war bei einem Attentat ein Lehrer von einem ehemaligen Schüler getötet worden. Statt der geplanten gemeisamen Stadtrallye fand deswegen ein Gespräch mit den Schüler*innen statt, um eventuelle Ängste aufzunehmen, zu beruhigen und Hintergünde zu erklären. Dies war auch eine landeskundliche Lehrstunde über den in der französischen Verfassung festgeschriebenen Laiszismus, denn Religion ist in Frankreich reine Privatsache und darf im öffentlichen Leben keine Rolle spielen. Die konsequente Durchsetzung des Laizismus birgt allerdings auch hohes gesellschaftliches Konfliktpotential, gerade auch in Schulen.

Zur Ablenkung ging es nach der Mittagspause für alle gemeinsam zum Bowling.

Am vorletzten Tag stand ein gemeinsamer Ausflug auf dem Programm. Am Vormittag besuchten die Schüler*innen das berühmte Hôtel-Dieu in Beaune, ein ehemaliges Krankenhaus für Arme, das im Jahre 1443 gegründet und bis 1971 als Hospital genutzt wurde. Als Mittagspause gab es ein Picknick in Beaune und nachmittags besuchte die Reisegruppe das Cassissium in Nuits-Saint-Georges, einem sehr bekannten Weinort südlich von Dijon. Das Cassissium hat seinen Namen von cassis, die französische Bezeichnung für die schwarze Johannisbeere, dem „schwarzen Gold des Burgunds“. Es ist ein interaktives Museum, das von der Likörfabrik Védrenne eingerichtet wurde und wo neben einer Führung durch die Fabrik auch eine Verkostung der Cassis-Liköre, verschiedener Fruchtliköre (natürlich nur für Erwachsene) und Sirups angeboten wird. Die Schüler*innen waren begeistert dabei, als sie die Geschmacksrichtungen der Sirups erraten sollten und hinterher selbst alle möglichen Geschmacksrichtungen mischen konnten.
Am Mittwoch stand dann nach dem nachgeholten Stadtbummel in Dijon schon der Abschied und für die Angeller*innen die Heimfahrt an.

Ursula Hiß äußerte sich begeistert vom Austausch: „Auch diese zweite Runde des Austauschs mit Quetigny kann als voller Erfolg verbucht werden. Die Stimmung war sehr gut, sowohl innerhalb der deutschen Gruppe als auch zwischen Franzosen und Deutschen. Alle fühlten sich in den Familien gut aufgenommen. Es war sehr erfreulich zu erleben, wie groß die die Offenheit unserer Schüler*innen für das Fremde und Neue war. Wesentlich zum Gelingen dieses Unternehmens hat die hervorragende Zusammenarbeit mit der französischen Kollegin vor Ort beigetragen und die tatkräftige Unterstützung durch Doris Scheidecker.
Für unsere Schüler*innen (und übrigens auch für uns Lehrerinnen!) sind die Einblicke in das französische Schulleben immer wieder sehr interessant: eingezäuntes Schulgelände, Bewachung durch Polizei und Militär (deutlich verstärkt nach dem Attentat vom 13.10.), strengere Lehrer, autoritärer Unterrichtsstil, mehr Disziplin, viel stärkere Reglementierung, lange Schultage bis 17:15 Uhr, danach noch Hausaufgaben… Die Beobachtung dieser Unterschiede sind wichtig, um das Eigene als solches wahrzunehmen und zu schätzen oder zu hinterfragen – ein ganz wichtiger Aspekt von Austausch.

Die Nähe von Quetigny zum Stadtzentrum von Dijon und dessen überschaubare Größe mit einem sehr fußgängerfreundlichen Innenstadtbereich, die wunderschönen alten Häuser verschiedenster Baustile von Gotik bis Art Déco - all das bietet eine beeindruckende Kulisse und einen idealen Rahmen für eine deutsch-französische Begegnung mit Jugendlichen dieser Altersstufe. A suivre!“

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