In der Politik-AG war Pia Kuchenmüller von „Frauenhorizonte“ zu Besuch
„16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ ist eine weltweite Kampagne, an der in Freiburg ein Aktionsbündnis aus 40 Frauen- und Menschenrechtsgruppen teilnimmt. Darunter auch der Verein „Frauenhorizonte - Gegen sexuelle Gewalt e.V.“, der vor allem Opfer sexualisierter Gewalt unterstützt.
In diesem Zusammenhang lud Dr. Michael Walter am Montag wieder Vertreterinnen von Frauenhorizonte in die Politik-AG ein. Für die Idee, entsprechende Beratungsveranstaltungen an Schulen anzubieten, hatte es sogar einen Preis gegeben.
Pia Kuchenmüller berichtete über die Arbeit der Beratungsstelle. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen und Fördergelder bei Frauenhorizonte zuständig. Bei ihrem Besuch in der AG erzählte sie von der Arbeit des Vereins und beantwortete die vielen Fragen der interessierten Schüler*innen.
Frauenhorizonte ist eine „akut-Fachberatungsstelle für betroffene Frauen“ und steht mit Rat und Tat immer auf der Seite der Frau. „Wir fangen sie auf, geben ihr das, was ihr in dem Moment weggezogen wird, begleiten sie zur Ärztin, zur Polizei und bieten ihr gegebenenfalls auch Schutz in einer Gerichtsverhandlung“, beschrieb Pia Kuchenmüller die Hilfe von Frauenhorizonte. Seit Juni dieses Jahres hatte der Verein jeden Monat 20 bis 27 Erstkontakte mit Betroffenen. Die Schüler*innen stellten der Referentin viele verschiedene Fragen.
„Machen Sie auch Präventionsarbeit, also Täterarbeit?“, „Wie viele Frauen suchen Ihre Hilfe?“, „Was halten Sie von der Idee einer genderneutralen Nationalhymne?“.
Denn auch über das Thema des „Genderings“ wurde gesprochen. Dazu zeigte die Referentin ein Video*1 der Organisation „pinkstinks“. Unter dem Titel „sichtbar sein“, rappen hier Mädchen für eine geschlechtergerechte Sprache. Daraufhin meinte ein Schüler, dass das eine coole Idee sei, jedoch viel mehr Gehör finden würde, wenn bekannte „Gangsterrapper“ den Text rappen würde. Leider sei das nicht so einfach, so Kuchenmüller, verwies aber auf andere Kampagnen, in denen auch bekannte Freiburger wie Alexander Schwolow und Julian Schuster ihre Arbeit unterstützten. Sie unterstrich, wie wichtig es sei, dass auch Lehrer*innen und Erzieher*innen sensibel für geschlechtergerechte Sprache seien. Denn diese hätten großen Einfluss auf die individuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Jede/r solle bewusst auf seinen Sprachgebrauch achten, denn „Feminismus funktioniert nur, wenn alle 100% mitmachen“, davon ist Frau Kuchenmüller überzeugt. Zum Schluss zeigt sie ein weiteres Video*2: „Tea Consent“ von der Thames Valley Police (britische Polizei). Eine Kampagne, die mithilfe einer Analogie verdeutlichen will, was Zustimmung im Zusammenhang mit Sex tatsächlich bedeutet. Und „nein“ heißt „nein“. Punkt.
Hier zum Song "sichtbar sein " von "pinstinks"
Hier zum Video "Tea Consent"