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Partnerschule in Afghanistan

Seit fast 20 Jahren sind wir vom Montessori Zentrum Angell über die Deutsch-Afghanische Initiative Freiburg mit den beiden Laghmani-Schulen nördlich von Kabul verbunden.

Momentan ist unsere Sorge um die Menschen dort sehr groß und die Nachrichten, die wir bekommen sind leider nicht ermutigend. Hier ein paar Auszüge aus Mails, die wir von unterschiedlichen Personen* in den letzten Tagen erhalten haben:

„Alle Afghanen im Land, mit denen ich direkt und indirekt in Kontakt stehe, haben mindestens große Sorge, teilweise einfach Angst vor der Herrschaft der Taliban. Und ich habe nur Kontakt zu den Privilegierten. Die Dramen, die sich derzeit auf Flüchtlingstracks, in den Lagern, auf dem Land abspielen, lassen sich nur erahnen und teilweise auch im Fernsehen durch Augenzeugenberichte nachverfolgen. Die katastrophalen Zustände vor wenigen Monaten sind aus tagesaktueller Sicht die guten alten Zeiten.“

„Jetzt habe ich ganz frische Infos von K., der sich nach wie vor mit Familie in Kabul aufhält. Als er vor ca. 14 Tagen die letzte Fahrt in die Dörfer unternahm, hat er alle Patenschaftsgelder für Schüler der Laghmani-, wie auch der Balaghelschulen ausgezahlt. Und zwar für den Zeitraum bis einschließlich Oktober. Wir alle werden die Entwicklung der nächsten Tage und Wochen weiter verfolgen und bemühen uns insbesondere weiter, den Projektleitern und Ihren Familien zur Seite zu stehen.“

„Für die Zukunft aller Frauen in Afghanistan ist es vermutlich von entscheidender Bedeutung, welche Verhältnisse sich an Schulen und Universitäten durchsetzen. Ich weiß aus anderer Quelle, dass an der Universität Herat aktuell Verhandlungen der Dozenten mit dem neuen „Direktor“ laufen. Frauen sollen studieren dürfen, aber streng separiert von Männern. Frauen dürfen nur von Frauen unterrichtet werden, Männer nur von Männern. Das wirft das Problem auf, dass es nicht genügend weibliche Dozenten gibt.“

„Ich habe ja auch beruflich mit einigen Afghanen in Herat und Kabul zu tun. Unsere kommerziellen Projekte laufen nahezu ungestört. Probleme entstehen durch mangelhafte Internetverbindungen außerhalb unserer Büros, die aus Sicherheitsgründen weniger häufig und von zwei unserer drei jungen Frauen gar nicht mehr besucht werden.“

„Die Taliban bestrafen Frauen und Mädchen sehr hart. Wenn ich aus dieser Situation im Land nicht herauskomme, werde ich gezwungen sein, jemanden zu heiraten, der mir in Alter und Bildung nicht ebenbürtig ist, ich möchte studieren und arbeiten, um meinen eigenen Bedarf decken zu können, aber leider darf ich unter diesen Bedingungen in Afghanistan nicht einmal mein Haus verlassen und meine Ausbildung fortsetzen.
Es ist wirklich schwer und unerträglich, im Schatten der Taliban zu leben. Ich habe große Angst, weil mein Leben in der Zukunft sehr dunkel ist.“

„Schon vor 2 Monaten wurde die Lage extrem unruhig, Anfangs nicht direkt wegen der Taliban, sondern wegen der zunehmenden Kriminalität: man versuchte auch mit Gewalt an Geld zu kommen, um sich mindestens ein Visum für die Türkei zu besorgen (Kosten ca. 5.000 US $). Schon damals bekamen unsere Mitarbeiter Angst vor dem Neid anderer Afghanen, die meinten, dass diese als Angestellte oder Mitarbeiter einer ausländischen Organisation sehr viel Geld verdienten und sie dadurch vermögend seien.
Wir trafen folgende Entscheidung: die Mitarbeiter vor Ort können selbst entscheiden, ob sie in der gegenwärtigen Situation weiterarbeiten können und wollen; sie müssen die DAI-Tätigkeiten nicht ausüben, wenn die Lage zu gefährlich ist, können jedoch damit rechnen, die kommenden zwölf Monate bezahlt zu werden.“

„M. ist mit Familie schon vor sieben Wochen in den Iran geflogen, K. mit Familie ist noch in Kabul. Für beide haben wir es geschafft, sie auf zwei Evakuierungslisten eintragen zu lassen. Den bisherigen Aussagen der Taliban zufolge haben die Mitarbeiter ausländischer Organisationen nichts zu fürchten, doch ihre Taten bezeugen anderes, sodass große Vorsicht geboten ist.“

„Tatsache ist, dass seit Wochen sehr viele Familien aus den Dörfern geflohen sind, hauptsächlich nach Kabul, wo man sich besser verstecken kann.
Viele von Euch fragen, was kann man machen? Leider sehe ich uns aktuell machtlos direkt in Afghanistan irgendetwas Konstruktives anzugehen.“

*aus Vorsichtsgründen nennen wir keine Namen.

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