Am 12. Januar kam der Sturm. Zuerst blies der Wind nur stark. Aber mit jedem Anlauf wurde er immer stärker.
Das blaue Hochhaus neigte sich bedrohlich zur Seite, knickte schließlich, riss aus der Verankerung und wurde dann vollends vom Tisch geweht. Augustin Probst war zufrieden, obwohl er und seine Schüler Verbesserungsbedarf bei den Querverstrebungen im Innern des Hochhauses sahen.Der Test mit der Windmaschine und den bunten Papierhäusern wiederholte sich noch einige male an diesem Vormittag. Er war der Abschluss eines Projekts im NWT-Unterricht. Die vermeintlich einfache Aufgabe war. „Konstruiert ein Hochhaus aus Papier, das möglichst windresistent ist.“ Was sich leicht anhört, war im Detail eine langwierige Aufgabe mit Theoriestunden, Erstellung von Plan- und maßstabsgetreuen Konstruktionszeichnungen und der Bauphase. Die Häuser durften aus maximal 30 Bögen DIN A4 Papier gebaut sein, mit einer Mindesthöhe von 70 cm und einer Windangriffsfläche von wenigstens 30 x 70 cm. Vor den Tests erklärten die Schülerinnen und Schüler ihre Konstruktionen, notierten während der Durchführung die Messwerte und diskutierten im Anschluss die Ergebnisse.