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Wie würde sich Pakistan zum Thema „Bekämpfung von Antisemitismus" äußern? Welche Position gegenüber den Rechten Kriegsgefangener verträte Indien? Und wie sähen Saudi-Arabiens Lösungen für Probleme des grenzüberschreitenden Wassermanagements aus? Auf Fragen dieser Art müssen die Teilnehmer des Seminarkurses „Model United Nations" am Montessori Zentrum ANGELL vorbereitet sein, wenn sie Ende April zur Model-United-Nations-Konferenz ins niederländische Leiden fahren und für drei Tage in die Rolle von Delegierten bei den Vereinten Nationen schlüpfen.
Model-United-Nations, kurz MUNs, sind Planspiele, bei denen die Arbeit der Vereinten Nationen nachgestellt wird. In simulierten Gremien, wie etwa dem Sicherheitsrat, der Generalversammlung oder dem Wirtschafts- und Sozialrat, diskutieren die Teilnehmer, häufig in englischer Sprache, über weltpolitische Themen, handeln Kompromisse aus und verabschieden Resolutionen. Dabei vertritt jeder Teilnehmer einen anderen Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen. Wichtig ist, das jeweilige Land so realistisch wie möglich darzustellen.
Im Seminarkurs „Model-United-Nations", dessen Teilnahme freiwillig ist, haben sich die 18 Schülerinnen und Schüler aus Kursstufe 1 daher intensiv mit den Interessen und Problemen der von ihnen zu vertretenden Ländern Pakistan, Indien und Saudi-Arabien auseinandergesetzt. Neben der inhaltlichen Vorbereitung auf die Konferenz haben sich die Schüler im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Lehrveranstaltung zudem ausführlich mit den Abläufen und Regeln einer UN-Konferenz vertraut gemacht und gelernt, wie man Resolutionen schreibt.
„Bei Model-United-Nations lernen die Schüler die Arbeit der Vereinten Nationen und ihrer Unterorganisationen kennen. Sie setzen sich mit fremden Kulturen auseinander, lernen andere Perspektiven kennen und beschäftigen sich mit komplexen politischen Themen. Außerdem können sie ihre englischen Sprachfertigkeiten trainieren", bringt Annette Dreller, Englisch- und Erdkundelehrerin am Montessori Zentrum, die Vorzüge einer Teilnahme am Planspiel auf den Punkt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jonas Schibura leitet sie den Seminarkurs.
Einen wichtigen Meilenstein haben die Schüler bereits im Februar und März hinter sich gebracht: Im Rahmen des Seminarkurses hat jeder Schüler eines der Konferenzthemen ausführlich bearbeitet und in einer Präsentation aufbereitet. Diese Prüfungsleistung ersetzt die Präsentationsprüfung des Abiturs in Kursstufe 2 und fließt gemeinsam mit der Gesamtbeurteilung aus dem Seminarkurs in die Abiturnote ein.
Während bei der Präsentation noch eine möglichst objektive Darstellung der Themen im Vordergrund stand, dürfen die Schüler im April dann voll und ganz ihre Rolle als UN-Diplomaten ausfüllen und „ihr" Land vertreten.